Auf geht’s nach Heidelberg ins zweite Spielwochenende und damit mit Volldampf in den Kampf um den Klassenerhalt. Es sind noch zwei Poolspiele gegen Wolfsburg Wolves und Fischbees offen, die gewonnen werden müssen/sollten um eine gute Ausgangsposition für den Kampf im mittleren Pool um den Klassenerhalt zu ergattern. Nach einer Nacht, in der eine Mannschaft die DM mit einem Funturnier verwechselte und mit infernalischem Gläserklirren und Mukke den Rest der Spieler wach hielt, ging es im ersten Spiel gegen die Wolves.
Wir brachten uns mit einem körperlichen und spirituellen Warmup auf Linie, konnten uns aber leider nicht richtig einwerfen, da das vorherige Spiel länger dauerte. Die fehlende Lockerheit im Handgelenk konnte man auf beiden Seiten beobachten: Die Würfe waren noch nicht on Point, es gab auf beiden Seiten einige unforced Turns – wobei die Wolves diese eher nutzten als wir. Aus Sicht der Wolves kam es zu einem entspannten Spielstand von 14:11 … denkste! Die 14 auf dem Scoreboard brauchten die Fingers, um die letzte Müdigkeit abzuschütteln und drehten nochmal richtig auf: Defences und Punkte folgten aufeinander und das Ding wurde noch gedreht und mit 14:15 für die Goldfingers gewonnen. Erste Hürde genommen und Vertrauen gewonnen! 
Wir starten besser ins zweite Spiel als ins erste und auch als die Fischbees. Schnell setzen wir uns ab und gewinnen unsere gewohnte Sicherheit an der Scheibe mit folgenden schnellen Knifes aus der Hüfte geschossen zurück. Hamburg schafft es nicht unser Hallenspiel zu verteidigen und wir tragen das Spiel souverän mit 15 : 6 ins Ziel. Zweite Hürde genommen und Vertrauen weiter ausgebaut!
Auch in das erste Mittelpoolspiel gegen die Caracals aus Wuppertal starten wir hochmotiviert . Trotz einiger ungenauen Pässe kommen wir immer weiter in unser Hallenspiel rein und die Zwei-Pass-Punkte purzeln nur so dahin. Die Caracals denken sich: Das können wir besser und machen zwischendurch noch zwei wunderschöne Ein-Pass-Punkte die ein bisschen am Defencestolz knabbern. Grundsätzlich zeigen beide Teams schönes Hallenultimate, haben gute Aktionen. Wir sind nur in der Defence immer mal einen Schritt schneller und die Würfe der Caracals werden unpräziser, was es uns ermöglicht mit dem einen oder andern Break davon zu ziehen, um das Spiel mit einem Stand von 15 : 8 glücklich zu beenden. Dritte Hürde genommen – jetzt steigt die Spannung !
Das vierte und letzte Spiel des Tages treten wir gegen die Family aus Düsseldorf an. Eine Mannschaft, in der große Namen mitspielen, wie Coach Rupert und es hat den Anschein als würden wir uns ein wenig von diesen großen Namen einschüchtern lassen und treten nicht mehr mit der Selbstverständlichkeit auf, wie die vorherigen beiden Spiele. Der Spielstil beider Mannschaften könnte nicht unterschiedlicher sein: Potsdam mit dem klassischen Hallenspiel und vielen Überkopf-Würfen und Düsseldorf mit kurzen kleinen Pässen, wuselig und unberechenbar. Trotz des - von außen betrachtet - chaotischen (man könnte es auch als intuitiv bezeichnen) Spiels der Düsseldorfer, machen sie sehr wenige Fehler. Anders gesagt, wir können unsere Defence nicht aufs Feld bekommen: positionieren uns nicht gut oder sind doch den Schritt zu langsam und bekommen dadurch keinen Zugriff auf die Düsseldorfer Offence. Zusätzlich lassen wir uns vom Chaos (hier sollte man nicht von Intuition sprechen) anstecken und werfen die Scheibe drei Mal zu häufig weg, was zum Resultat 15 : 12 führt und zu unserer ersten Niederlage an diesem Wochenende. Vierte Hürde touchiert – wir stolpern ein wenig aber halten uns oben auf. Die Spannung ist trotz schnellem Ausdehncooldown und gemütlichem Spaziergang zum Restaurant mit wundervollen Vorspeisen zu merken!
Der noch ein bisschen steife Sonntagskörper wird gut und lange vor dem Spiel gegen Marburgs Hässliche Erdferkel warm gemacht und wir stimmen uns auch auf einen mentalen Kampf um den Sieg ein, da Marburg nur mit sechs Spielern aufläuft und sie schon das gesamte Wochenende im Kampfmodus sind. Beide Mannschaften spielen schönes sicheres Indoor-Ultimate mit spektakulären Catches aber auch entsprechend großen Defences. Das Spiel findet auf dem Feld und auf dem Scoreboard auf Augenhöhe statt und es wird fair und wie bei Spielen gegen Marburg üblich, mit viel guter Laune bis in den Universe Punkt getragen: Die Fingers in der Defence und wissen, dass sie sich genau auf diesen mentalen Kampf eingestellt haben und den jetzt gewinnen müssen. Die Defence wird geholt und mit ein bisschen Herzrasen zum 15 : 14 für die Goldfingers zum Sieg verwandelt. - Fünfte Hürde genommen, wobei der Sprung wohl noch vom Straucheln an der vierten Hürde beeinflusst war. Das nächste Spiel sollte gewonnen werden, um sicher „oben“ zu bleiben. Die Spannung erreicht die Höhe eines entspannten Halbfeldhammers.
Letztes Spiel am Wochenende, der Indoor Saison und der 1. Liga?:
Es geht gegen den zweiten Teil der berühmt-berüchtigten BadSkid, die Cultimaters. Gegen den ersten Teil (ToGetHer) haben wir schon am ersten Spieltag ein wundervolles Spiel abgeliefert, was wir leider mit einem Punkt im Universe verloren haben. Wir sind von Beginn an auf Linie und sind hart an der Defence dran und können unsere Offence durchbringen. Zur Halbzeit steht es 8:7 für die Cultimaters, als wäre also noch nichts passiert. Es wird auf beiden Seiten hart gekämpft aber keine Mannschaft kann sich mit überzeugender Offence nach einer geholten Defence mehr als zwei Punkte absetzen. Wir können einige Defences holen aber leider schaffen wir es nicht, sie dann auch in Punkte zu verwandeln und uns zu belohnen… Es kommt wie es kaum anders zu erwarten war: Universe Punkt mit den Goldfingers in der Defence. Die Spannung erreicht jetzt Höhen eines von Matti geworfenen Knifes, der in der Decke stecken bleibt. Wir versuchen nochmal alles rauszuhauen was wir haben – wäre nicht das erste Spiel am Wochenende, das wir so gewinnen würden. Wir sind dranne aber nicht dranne genug und müssen uns einer sympathischen starken Mannschaft mit 14 : 15 geschlagen geben.
Es entsteht ein bisschen Durcheinander was die Platzierungen und Dreiervergleiche angeht, es wird viel gerechnet und es kommt raus, dass die Punktedifferenz im direkten Vergleich mit Marburg bzw Heidelberg -1 ist und wir damit raus sind. Eine Chance gäbe es noch, und zwar mit Schützenhilfe von Hamburg, die noch ein letztes Spiel gegen Marburg zu bestreiten haben. Die Erdferkel haben aber ihren Kampfgeist noch nicht verloren und Hamburg ist an diesem Wochenende weit entfernt von ihrem A-Game und haben recht früh den Korn in die Flinte geschüttet. Daher ist die Spannung eher auf der Höhe eines von Kim unter Kniehöhe abgeworfenem Scoober und wie fast zu erwarten war, gewinnt Marburg gegen Hamburg mit 15 : 10 und kickt uns damit schließlich auf den 9. Platz und damit den ersten Abstiegsplatz.
Wir sind ein bisschen geknickt können aber trotz allem auf super Spiele und zwei tolle Wochenenden zurückblicken. In keinem der verlorenen Spiele sind wir untergegangen, sondern in den meisten verlorenen Spielen sind wir nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt. Wir freuen uns auf die kommende Indoorsaison in der wir hart darum kämpfen werden wieder in die 1. Liga aufzusteigen und wieder in „unserer“ Kabine in Gemmrigheim übernachten zu können.
(Die Spiele vom Samstag wurden gestreamt auf https://www.youtube.com/watch?v=FS54DeP53lY)